Termin
Filialen
Shop
Schnellanfrage
Bewertungsportal

ABLENKUNGSSTUDIE VON ADAC: DER BLICK AUF DAS SMARTPHONE ALS UNFALLURSACHE

Nur schnell die SMS lesen und beantworten oder in den Snack beißen: Harmlose Handlungen haben oft schwerwiegende Folgen. Das besagt die aktuelle Ablenkungsstudie von ADAC und ÖAMTC. In Zusammenarbeit mit dem österreichischen Automobilclub ÖAMTC hat der ADAC im Mai 2015 eine Ablenkungsstudie vorgestellt, die sich dem Fahrverhalten der Autofahrer widmet.

Das Fazit der Studie besagt ganz klar, dass nicht nur leichtsinnige Aktionen wie das Lesen und Schreiben von SMS sowie das Telefonieren am Steuer zu selbstverschuldeten Unfällen führen kann, sondern auch das Essen und Trinken am Steuer. Grundsätzlich konnte ein Anstieg der Verkehrsunfälle seit der flächendeckenden Verbreitung von Smartphones und Navigationsgeräten beobachtet werden. Mittlerweile ist die Anzahl an Ablenkungsunfällen ähnlich hoch wie die Unfälle aufgrund von Alkohol am Steuer.

ABLENKUNGSSTUDIE VON ADAC TESTET FAHRVERHALTEN

Die Probanden der Ablenkungsstudie von ADAC wurden zu ihrem Fahrverhalten befragt. Dabei gaben praktisch alle Probanden an, dass sie kleine Tätigkeiten während des Autofahrens erledigen. Zu den Tests gehörte die Fahrt auf einer gesicherten Teststrecke. 66 Männer und Frauen fuhren bei einer Geschwindigkeit von 30 bis 50 Stundenkilometern auf dem Gelände eines Fahrsicherheitszentrums. Dabei wurden ihnen per Funk einige Aufgaben übermittelt. So sollten sie beispielsweise eine Brille aus dem Etui nehmen, aus einer Wasserflasche trinken, ein heruntergefallenes Kinderspielzeug aufheben und dem Kinder-Dummy auf der Rückbank auf den Schoß legen. Zu den Aufgaben im Rahmen der Ablenkungsstudie vom ADAC sollten die Probanden auch ein Handytelefonat entgegennehmen und eine Adresse in ein Navigationsgerät eintippen. Wie die Studienteilnehmer reagierten und sich das Fahrverhalten änderte, wurde auf Video aufgezeichnet. Außerdem wurden die Herz- und Gehirnaktivitäten gemessen.
 

DIE ALARMIERENDEN ERGEBNISSE DER ABLENKUNGSSTUDIE VON ADAC

Wohin geht der Blick des Autofahrers, wenn er eine bestimmte Tätigkeit ausführt? Das war eine der zentralen Fragen der ADAC-Studie. Die Ergebnisse zeigen, dass bei dem Eingeben der Adresse ins Navi der Blick des Fahrers am längsten von der Straße gelenkt wurde. Auch das Telefonieren und das Entnehmen der Brille aus dem Etui kostet enorm viel Aufmerksamkeit. Allen Ergebnissen gemein war die systematische Unterschätzung der Gefährlichkeit einer Situation. Drei Viertel der Probanden fuhren auf ein plötzlich auftauchendes Hindernis auf, als sie die Navi-Aufgabe bewältigten – die Hindernisse hätten in einer realen Situation Radfahrer und Fußgänger sein können. Die Ablenkungsstudie von ADAC zeigt, dass das Autofahren für routinierte Fahrer eine unterfordernde Tätigkeit ist, die nach zusätzlicher Beschäftigung suchen lässt. Der ADAC plädiert dafür, dass das Thema der Ablenkung mehr Aufmerksamkeit in der Fahrausbildung erhält.