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CLEVER RECYCELN: HÄUSER AUS AUTOREIFEN

In Kolumbien baut die Umweltaktivistin Alexandra Posada Häuser aus Autoreifen und nutzt die abgenutzten Reifen damit sinnvoll. In Kolumbien haben die Bewohner oft mit Erdbeben zu kämpfen – herkömmliche Häuser aus klassischen Materialien halten diesen Erschütterungen oft nicht Stand, zumal viele Häuser nicht nach hohen Sicherheitsstandards erbaut wurden. Die kolumbianische Umweltaktivistin Alexandra Posada hat mit ihrer Methode Häuser aus Autoreifen zu bauen nun eine kostengünstige Möglichkeit gefunden, die aus mehr als einer Sicht überzeugt.

HÄUSER AUS AUTOREIFEN SIND ERDBEBENSICHER

Man findet die umweltfreundlichen Behausungen in der Kleinstadt Choachí, die etwa eine Autostunde östlich von Bogotá liegt. Die Häuser aus Autoreifen sehen aus wie Iglus. In die alten Reifen wird Erde gefüllt, anschließend werden sie übereinander gestapelt. Zur Fixierung der Mauern aus Autoreifen werden Eisenstangen genutzt, welche die Mauern flexibel bleiben lassen und doch Stabilität bieten. Die Decke wird aus Beton und Stahl errichtet, in diese werden außerdem bunte Glasflaschen eingelassen, durch die auch Tageslicht in die Häuser aus Autoreifen fallen kann. Zum Schluss werden die Wände braun verputzt – die Mischung aus Gummi und Erde schützt sowohl vor Kälte wie auch vor Wärme.
 

BAUMATERIAL FÜR HÄUSER AUS AUTOREIFEN GIBT ES AUSREICHEND

Das Baumaterial – die Reifen für die Häuser – erhält die Umweltaktivistin kostenfrei, denn die Branche ist dankbar, wenn sie die wertlosen Reifen loswerden. Der Gummireifen baut sich sehr langsam ab, der vollständige Abbau dauert tausende von Jahren. Allein in Kolumbien werden jedes Jahr etwa fünf Millionen Autoreifen weggeworfen, was etwa 100.000 Tonnen Gummi ausmacht. Die Müllabfuhr ist für die Entsorgung nicht zuständig, da es sich um Sondermüll handelt. Die Reifenhersteller müssen nur 35 Prozent der Altreifen recyceln, ein großer Teil verschwindet in der Landschaft oder wird von Autobesitzern verbrannt, was wiederum einen gesundheitsschädlichen Rauch mit sich bringt. Die Häuser aus Autoreifen lösen also gleich mehrere Probleme und bieten einen günstigen Wohnraum. Alexandra Posada wohnt selbst in einem solchen Haus, bisher hat sie etwa 9.000 Autoreifen verbaut. Das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, bringt den Einwohnern aber die Einsicht, dass man auch ausgediente Produkte sinnvoll nutzen kann.