WAS IST EIN SCHUTZBRIEF?

Bei dem sogenannten Schutzbrief handelt es sich um ein Versicherungsprodukt, das man in Deutschland sehr oft vom Allgemeinen Deutschen Mobil-Club (ADAC) erhält. Mittlerweile bieten auch Kfz-Versicherungen die oftmals rettenden Schutzbriefe an. Je nachdem welchen Leistungsumfang diese haben, erhält man schnelle Hilfe bei einer Panne, einem Unfall oder beim Diebstahl des eigenen Autos. Grundsätzlich gilt der Schutzbrief für ein bestimmtes Auto und dessen Besitzer, manchmal wird aber auch die ganze Familie miteinbegriffen.
 

ANWENDUNGSBEREICHE EINES SCHUTZBRIEFES

Wer schon einmal nachts auf der Autobahn mit einem Motorschaden stehen geblieben ist, weiß schnelle und fachgerechte Hilfe zu schätzen. Unter anderem kann ein Schutzbrief in diesen Fällen Anwendung finden:

• Panne: Das Auto wird wieder fahrtüchtig gemacht.
• Abschleppen: Bei einem Unfall oder einer Panne wird das Auto in die nächste Werkstatt gebracht.
• Weiter- und Rückfahrt: Ist eine Weiterfahrt mit dem versicherten Auto nicht möglich, kann ein Schutzbrief den Transport der Insassen zum eigentlichen Zielort oder zur Werkstatt, in der das Auto repariert wird, beinhalten. Für die Weiterfahrt kann auch das Nutzen eines Mietwagens, der Bahn oder ein Flug als Leistung inbegriffen sein.
• Übernachtungskosten: Für alle berechtigten Autoinsassen können auch Hotelkosten bis zu einer bestimmten Höhe übernommen werden.
  
   

Ob der Schutzbrief im Ernstfall wirkt, entscheiden teilweise einzelne Formulierungen. Wo und wie man bei einem Unfall im Ausland medizinisch behandelt wird, hängt beispielsweise von nur einem Wort ab. Im Leistungsverzeichnis des Schutzbriefes kann sich in Bezug auf die Möglichkeit eines Rücktransportes in die Heimat die Formulierung  „medizinisch notwendige Fälle“ oder „medizinisch sinnvolle Fälle“ wiederfinden. Ein gebrochenes Bein in der Türkei ist kein notwendiger Fall, weshalb man die Verletzung auch am Urlaubsort auskurieren kann –  sinnvoll ist es jedoch, in der gewohnten Umgebung zu genesen.
 

FÜR WEN SICH DIESE ZUSATZVERSICHERUNG LOHNT

Ein genauerer Blick in den Schutzbrief macht deutlich, wann man diesen nicht anwenden kann. Generell ist die Inanspruchnahme eines Ersatzwagens oder des Abschleppdienstes nicht möglich, wenn der Unfall oder die Panne in der unmittelbaren Umgebung des Wohnortes passiert. Das Auto kann dann eigenständig in die Werkstatt gebracht werden. Auch gilt der Schutzbrief nicht, wenn man seine Schlüssel im Auto vergessen hat oder das Türschloss zugefroren ist. Die Reparatur des Autos ist in keinem Fall eine Leistung des Schutzbriefes.

Empfehlenswert ist der Schutzbrief für jene Autofahrer, die häufig bundesweit und/oder im Ausland mit dem Auto unterwegs sind. Das gilt vor allem, wenn sie beruflich mit dem Auto fahren. Gerade dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man schnelle und praktische Hilfe benötigt, um beispielsweise rechtzeitig einen Kundentermin wahrzunehmen oder zu einer Konferenz zu gelangen.